Die ASI (Alpin Schule Innsbruck), welche auf Wanderreisen spezialisiert ist, und Innsbruck Tourismus haben sich etwas Einzigartiges zum Thema Wandern in den Alpen einfallen lassen: 6 Tage Trekking rund um das Inntal mit Start und Ende in der Tiroler Landeshauptstadt.
Der Innsbruck Trek verbindet die Landeshauptstadt von Tirol mit den schönsten Wanderungen rund um die Region Innsbruck.
Von der Stadt aus beginnt die 6-tägige Weitwanderung (inklusive Anreise und Abreise sollten 7 Tage eingeplant werden). Dabei gibt es auf den landschaftlich nicht so interessanten Stücken einen Shuttletransfer. Somit wird Zeit gespart und es können schöne Wanderwege in mehreren Tälern, sowie diverse Landschaften und Berge entdeckt werden.
Endstation ist wieder Innsbruck (Lesetipp: Innsbruck Sehenswürdigkeiten).
Inhalt
Der Innsbruck Trek – Wanderurlaub individuell oder in der Gruppe
Es besteht die Möglichkeit den Innsbruck Trek individuell oder in einer geführten Gruppe zu gehen. Bei den geführte Wanderungen ist ein geschulter Bergwanderführer dabei. Bei der individuellen Variante werden die Strecken alleine gewandert. Die Wanderwege sind – typisch österreichisch – gut ausgeschildert. Dennoch gibt es für die individuelle Wanderroute immer eine detaillierte Streckenangabe.
Wandern ohne Gepäck
Ganz praktisch beim Innsbruck Trek ist, dass das Gepäck per Shuttle immer zur nächsten Unterkunft gebracht wird. Somit ist nur ein Tagesrucksack während der Wanderung mitzutragen. Bei der individuellen Variante ist auch ein Busfahrplan für öffentliche Verkehrsmittel dabei. Somit erreicht man bequem nach getaner Wanderung die gebuchte Unterkunft.
Bei den Unterkünften besteht die Möglichkeit zwischen Wanderhotels der Kategorie 3 oder 4 Sterne zu wählen.
Verschiedene Schwierigkeitsstufen für einen entspannten Urlaub in den Alpen
Zudem gibt es täglich die Möglichkeit sich eine einfachere Variante oder eine anspruchsvollere Variante auszusuchen. Der Unterschied besteht in der Länge sowie in unterschiedlich zu überwindenden Höhenmetern.
Der Innsbruck Trek im detaillierten Reiseverlauf
Anmerkung: Wir haben die Tour weitgehend, wie sie ausgeschrieben ist, gemacht. Zudem haben wir außertourlich ein paar Aktivitäten unternommen, welche nicht im Programm aufscheinen. Diese sind mit einem Stern * im Artikel gekennzeichnet.
Tag 1: Wanderung von Innsbruck zur Umbrüggler Alm
Von Innsbruck aus fährt beim Congress die Hungerburgbahn hinauf und aus der Stadt hinaus. Von der Hungerburg auf 857m Seehöhe (letzte Station) geht es durch den Wald hinauf zur Umbrüggler Alm auf 1123m Seehöhe.

Die Umbrüggler Alm ist ein modern-alpines Highlight, wenn es um Architektur geht. Neben der Aussicht über Innsbruck ist die interaktive Ausstellung im hinteren Bereich der Alm sehenswert.
Nach der kurzen Wanderung geht es abends zurück nach Innsbruck.
Endstation des Tages ist für uns Innsbruck.
Höhenmeter: 254m
Strecke: 3,20km
Lesetipp für Wanderfreunde: Zwischen Innsbruck und dem Mieminger Plateau befindet sich die Region Seefeld. Meine schönsten Wanderungen in Leutasch stelle ich dir in dem Artikel vor: Wandern Leutasch – Die schönsten Wanderungen
Tag 2: Wandern am Mieminger Plateau
Bevor wir die Wanderung in der Mieminger Kette starten, besuchen wir noch in Mieming den Steirerhof, welcher von Carolin und Andreas Grabner betrieben wird*.
Ca. 10 Minuten mit dem Shuttle entfernt liegt das Gasthaus Arzkasten. Von Arzkasten aus führt der Forstweg durch Wälder und rauschendem Wasser hinauf zum Lehnberghaus auf 1554m Seehöhe. Das letzte Stück des Weges wandern wir entlang eines schmalen Wanderweges. Die Sonne brennt herunter. Da kommt zwischendurch eine Abkühlung am Bach gerade recht.
Das Lehnberghaus erreichen wir nach ca. 1 1/2 Stunden. Hier kehren wir jedoch noch nicht ein, sondern steigen hinauf zur Lacke, einer der schönsten Aussichtsplätze in dieser Umgebung.
Von der Lacke auf 1735m Höhe aus geht der Blick direkt runter auf das Mieminger Plateau und dahinter ist ein Teil des Inntales zu sehen.
Aussichtsplattform bei der Lacke
Blick auf das Inntal (links im Bild: Sprungschanzen bei Stams)
Von der Lacke aus wandern wir zurück zum Lehnberghaus, wo uns ein wohl verdientes Mittagessen erwartet.
Durch die Wälder geht es hinab und wieder vorbei an Arzkasten bis zum Hotel in Obsteig.
Endstation des Tages ist Obsteig, wo wir noch vor dem Abendessen einen Knödelkochkurs haben.*
Knödelkochkurs im Hotel Bergland in Obsteig
Höhenmeter: 585m
Strecke: 12,7km
Tag 3: Wanderung in den Stubaier Alpen
Am Morgen fährt der Shuttlebus von Obsteig aus hinunter ins Inntal und verlässt somit das Mieminger Plateau. Vorbei an Mötz und Silz geht es über den Haiminger Berg hinauf zum Sattele auf 1698m. Hier stoppt der Shuttlebus und es heißt zuerst: Hinauf zur Feldringalm auf 1888 m Seehöhe.
Entlang eines Forstweges geht es zuerst flach und bald leicht ansteigend durch den Zirbenwald. Das letzte Stück zur Alm führt ein schmaler Wanderweg. Wer möchte kann auch weiterhin auf dem Forstweg bleiben. Nach ca. 45 Minuten erscheint die Feldringalm.
Bei der Feldringalm machen wir einen kurzen Halt und gönnen uns ein kühles Getränk. Von der Terrasse aus reicht der Blick bis nach Imst hinunter. Prominente, noch schneebeckte Berge, sind von hier aus gut zu sehen.
Auf der Feldringalm gibt es sogar einen kleinen „Hofladen“, besser gesagt Almladen.
Nach einer kurzen Pause geht es weiter hinauf Richtung Faltegartenköpfl (2184m). Das erste Stück nach der Feldringalm ist steiler. Es geht jedoch im Schatten, geschützt von den Zirben, und flankiert von Alpenrosen hinauf.
Am Plateau oben angekommen geht es mit Blick auf die Ötztaler Alpen gemächlich weiter. Das letzte Stück zum Faltegartenköpfl geht es wieder leicht bergauf.
Die letzten Meter zum Gipfelkreuz sind zwischen Felsen und entlang eines schmaleren Weges zu passieren. Es gibt jedoch auch noch einen zweiten, einfacheren Weg hinauf auf den Gipfel.
Der Aufstieg auf den Faltegarten ist eindeutig lohnenswert. Von hier aus sieht man direkt hinunter ins Inntal.
Vom Gipfel aus geht es nun bergab durch Alpenrosenfelder und Wälder zum Weiler Marlstein. Hier kehren wir zum Mittagessen im Marlstein Berghotel auf 1800m ein. Ein Zirbenschnaps ist natürlich obligatorisch.
Weiter führt der Weg über den hochgelegenen Weiler Mareil auf ca. 1.748 m. Von dort werden wir abgeholt, da es zu regnen anfängt.
Eigentlich geht der Weg noch weiter entlang des Kaiser Franz-Josef Weges bis nach Kühtai auf 2020m Seehöhe. Während im Winter hier der Bär steppt ist im Sommer der Ort beinahe ausgestorben. Nur 24 Menschen leben hier permanent.
Endstation für den heutigen Tag ist das Bergsteigerdorf St. Sigmund im Sellrain.
Höhenmeter: 474m
Streckenlänge: 8,11km (gekürzt aufgrund Regen)
Tag 4: Sonnenaufgangswanderung mit Blick auf Innsbruck*
Anstatt dem geplanten Programm wollten wir unbedingt eine Sonnenaufgangswanderung mit Blick über das Inntal machen. Das bedeutete um 3 Uhr aufstehen und um 3:30 Uhr nach St. Quirin zu fahren. Das Wetter machte uns jedoch einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Es regnete. Die geplante Wanderroute hätte bedeutet rund 4 Stunden im Regen zu gehen.
Kurzfristig entschieden wir uns um und ließen uns nach Oberperfuß fahren. Bis wir dort waren hatten es zu regnen aufgehört und wir stiegen von Stiglreith auf 1405 m Seehöhe hinauf zur Roßkogelhütte (1778m).
Auf halbem Weg ging die Sonne hinter den Wolken auf und wir konnten einen Blick auf Innsbruck und das Inntal bei Sonnenaufgang werfen.
Blick auf die Kalkkögel
Blick Richtung Götzens, Mutters, Natters, Igls und den Patscherkofel
Von der Roßkogelhütte wanderten wir weiter zum Rangger Köpfl auf 1939m Seehöhe, bevor wir hungrig zurück zur Hütte hinab stiegen und dort das Bergsteigerfrühstück (€19 pro Person inklusive zwei Heißgetränken) verdient genossen.
Endstation des Tages ist Axams.
Höhenmeter: 554m
Streckenlänge: 10,5km
Tag 5: Hüttentour von der Axamer Lizum zur Mutterer Alm
Die Wanderung am Tag 5 des Innsbruck Treks beginnt am Parkplatz der Axamer Lizum auf 1.583m Seehöhe. Bis zur Axamer Lizum fuhren wir mit dem Bus.
Von dort geht es direkt hinauf zum Halsl auf 1.992 m. Hier ist der Blick auf die Nockspitze besonders beeindruckend.
Diese lassen wir jedoch buchstäblich links liegen und wandern weiter zum Birgitzköpfelhaus auf 2.098m. (ab hier *) Von dort geht es weiter vorbei an der Birgitzeralm (1.808m) bis zur Götzner Alm auf 1.542 m. Der Weg von der Birgitzeralm zur Götzner Alm führt vorbei an Alpenrosen- und Farnfeldern.
Bei der Götzner Alm kehren wir auf ein Mittagessen ein. Just zu dieser Zeit fängt es zu regnen an. Zum Glück hört der Regen bald wieder auf, denn wir wollen weiter zur Mutterer Alm (1.608m). Diese ist nur 20 Minuten von der Götzner Alm entfernt. Anstatt hinunter nach Mutters zu wandern testen wir die Mountain Carts. Es geht dabei ca. 5 Kilometer von der Bergstation bis zur Talstation hinunter und macht riesigen Spaß.
Die Kosten für eine Fahrt mit dem Mountain Cart kosten vormittags 8€ und nachmittags 12€ für Erwachsene.
Endstation des Tages ist in Mutters.
Höhenmeter: 634m
Streckenlänge: 11,5km
Tag 6: Wanderung am Patscherkofel und der Zirbenweg
Am Vormittag machen wir von Mutters aus einen Stadtausflug* mit der Stubaitalbahn. Sehenswertes in Innsbruck kannst du demnächst hier nachlesen.
Wir schauen uns in der Markthalle um, blicken auf die bunte Häuserzeile (Anpruggen), welche direkt am Inn liegt, überblicken Innsbruck vom 360Grad Café aus.
Zudem werden wir vom Mann unserer Bergwanderführerin Heidi Aichner auf ein Glaserl Wein im Hörtnagel eingeladen (Danke!) und holen uns ein Mittagesse beim Futterkutter. Sehr empfehlenswert. Hier wird komplett auf Plastik verzichtet und die frisch zubereiteten Gerichte werden in Glasbehältern serviert.
Vorbei am Flüsterbogen in der Hofgasse 12 wandern wir beim Wahrzeichen der Stadt, dem Goldenes Dachl vorbei, bevor wir mit der Buslinie J auf den Patscherkofel (Talstation) fahren.
Von dort aus geht es mit der Bahn hinauf zur Bergstation auf 1.965m und die letzte Wanderung des Innsbruck Treks beginnt.
Durch ein Alpenrosenmeer steigen wir hinauf bis zum Gipfel des Patscherkofels. Bevor wir weitergehen machen wir noch kurz unterhalb des Gipfels (Anfang Juli) eine kleine Schneeballschlacht und beobachten junge Murmeltiere.
Blick vom Patscherkofel auf Innsbruck und die Nordkette
Nach einem Zirbenschnaps bei der Gipfelstube am Gipfel (2.248m) wandern wir weiter zur Boscheben auf 2030m Seehöhe. Hier gibt es einen selbst gebackenen Kuchen der Besitzerin Klara. Anschließend wandern wir zurück auf dem Zirbenweg zur Bergstation.
Boscheben Hütte
Hier befindet sich das Restaurant “Das Kofel”, wo wir unser letztes Abendessen genießen und auf den Sonnenuntergang warten.
Im Sommer fährt die Patscherkofelbahn jeden Donnerstag von 18 Uhr bis 23 Uhr. Um 22 Uhr fahren wir müde und beeindruckt vom Sonnenuntergang hinunter ins Tal und wandern von dort durch den Wald zurück nach Igls. Immer in Begleitung von den leuchtenden Glühwürmchen.
Endstation des Tages ist in Igls.
Höhenmeter: 286m
Streckenlänge: 7,7km
Tag 7: Abreise
In der Früh trifft sich unsere Gruppe zum letzten gemeinsamen Frühstück. Anschließend heißt es Innsbruck wieder verlassen und die Heimreise anzutreten.
Wandern mit Hund?
Wandern mit Hunden wird immer beliebter. Beim Innsbruck Trek kann der Hund bei der individuellen Reise dabei sein. In der Gruppe ist dies leider nicht möglich.
Wir hatten Andi von Gipfelfieber mit seinem Hund Mira dabei. Auf seinem Blog kannst du mehr über das Wandern mit Hund erfahren.
Meine persönlichen Highlights des Innsbruck Treks
Aussicht von der Lacke aufs Mieminger Plateau und das Inntal; Strecke vom Faltegartengipfel durch die Alpenrosenfelder und Wälder; Sonnenaufgangswanderung*; Mountain Cart Muttereralm*; Zirbenweg und Sonnenuntergang Patscherkofel
FAZIT NACH 6 TAGEN WEITWANDERN
Es war das erste Mal, dass ich 6 Tage hintereinander wandern ging. Die längste Wanderung, die mehrtägig war, ging damals entlang der Cinque Terre in Italien. 3 Tage lang war ich am Azzurro Trail unterwegs und war ein wenig besorgt, ob ich 6 Tage lang durchhalten würde.
Am Anfang des Treks – aufgrund der Hitze (über 30 Grad Celsius) – war das Wandern sehr anstrengend.
Insgesamt ist der Innsbruck Trek auch für Anfänger machbar, sofern das Schuhwerk passt. Das heißt: Die Wanderschuhe sollten am besten schon gut eingelaufen sein und gut passen, um Blasen zu vermeiden.
Wer nicht viel wandert und nicht so fit ist, kann sich immer für die leichteren Strecken entscheiden und wenn es gut klappt, dann gibt es immer noch die anspruchsvolleren Routen.
Alles in allem ist die 6tägige Wanderung gut machbar und der Ausblick und die Natur entschädigt für so manche Anstrengung.
Aktuelle Preise und weitere Infos zum Innsbruck Trek findest du hier.
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Impressionen des Innsbruck Treks:
Zum Pinnen:
Weiters mit dabei waren Lea von Escape-Town, Marika von Mountain-Hideaways und Yvi von FernwehYvi.
Offenlegung: Ich wurde von ASI und Innsbruck Tourismus zum Wandern in den Alpen eingeladen. Die dargestellte Meinung ist meine eigene.
zuletzt aktualisiert am Juni 27, 2023
Toller Bericht mit wunderbaren Bildern, gratuliere! Wusste gar nicht, welch tolle Wege und Ausblicke es in unmittelbarer Umgebung gibt. Freu mich schon auf weitere Berichte ?
Danke dir. Ich habe es bis dahin auch nicht gewusst, wie vielfältig die Landschaft innerhalb dieses Radius‘ ist.