Salzburg ist für vieles bekannt. Für Wolfgang Amadeus Mozart, die echten und die originalen Mozartkugeln, Salzburger Nockerl, die Festung Hohensalzburg, die über der Stadt thront, aber auch für The Sound of Music.
Letzteres zumindest bei den Amerikanern und Asiaten und überhaupt allen Ländern außer Österreich selber. (Bis dato habe ich immer noch keinen Schimmer um was es genau in dem Film geht).
Bildungslücke? Vielleicht. Ich kann trotzdem ganz gut damit leben.
Dass Salzburg auch nicht mehr heimliche, sondern DIE Bierhauptstadt Österreichs ist, war mir bis jetzt nicht bekannt. Seit unserem letzten Besuch in Salzburg kann ich es bestätigen. Salzburg ist definitiv die Bierhauptstadt in Österreich. Warum dem so ist und was es sonst noch so für Sachen und Schmankerln gibt (die es wie gesagt nur in Salzburg gibt) zeige ich dir hier:
1. Bierstadt Salzburg
Der Bottle Shop: Treff für Craft Beer (und Cider) Liebhaber
Nach dem Einchecken im Hotel am Mirabellplatz geht es für uns sozusagen in den Hinterhof. Leicht versteckt und nur durch ein Schild an der Straße gekennzeichnet befindet sich der Bottle Shop. Ein echter Geheimtipp eben und…

…das neue Mekka in Salzburg für Craft Beer Liebhaber.
Über Stiegen oder eine hölzerne Rutsche, je nach Lust und Laune, geht es in den Keller hinunter. Dort werden wir schon von Inhaberin Christine Keil erwartet, die uns durch den Bottle Shop führt. Hier gibt es Biersorten, von denen ich bis jetzt weder gehört noch gesehen habe.
Dies ist auch kein Wunder. Im Bottle Shop gibt es Biere aus Kleinstbrauereien und/oder Spezialbrauereien aus der ganzen Welt.

Eine Reise um die Welt. Biermäßig. Da mir die ganzen Marken wenig sagen, ich die Etiketten aber äußerst interessant und amüsant finde nehme ich mir gleich ein Sechsertragerl verschiedener Biersorten mit.
Bier in Maßen und nicht in Massen. Darum kosten wir auch nur ein kleines Glas Bier in der eigenen Bierlounge. Stilecht im Degustationglas.
Die Craft Biere gibt es übrigens auch im Onlineshop zu bestellen.
Nach der ersten Verkostung folgen wir Martina Gyuroka, unserem wandelnden Bierlexikon:
Hunderte Jahre und hunderte Weisheiten über Bier
Martina macht Bierführungen durch die Stadt Salzburg und ist bekannt als Salzburger Bierguide. Dass wir in Salzburg nur von Bierfrauen umgeben sind, scheint damit zusammen zu hängen, dass das Bier brauen früher in Frauenhand lag. Eine Frauendomäne, bis sich dann die Mönche einmischten.

Martina erzählt uns während der drei Stunden langen Bierführung durch Salzburg verschiedenste Anekdoten und Hintergründe zur Bierbrauerei und zeigt uns den einen oder anderen geheimen Winkel und Ort in Salzburg.
Fakten und lustige Zitate und Sprüche sprudeln aus Martina nur so heraus.
Wasser trinken Vierbeiner, doch der Mensch findet Bier feiner.
Dass wir nach einer Weile durstig werden ist kein Wunder und so kehren wir auf ein kleines Bier und Brezen ein.
Nach der Führung und ein paar Informationen reicher entlässt uns Martina bei der Trumerei.
Auf gehts zum:
Bierkulinarium in der Trumerei – Bier goes 6 Gänge
Und dort werden wir schon wieder von einer Frau, diesmal von Biersomelier(in) Johanna Panholzer, beim 6 Gänge Menü mit Bierbegleitung fachmäßig und (Bier)geschichtenmäßig begleitet. Zu jedem vegetarischen Gang sucht Johanna das passende Bier aus und erzählt uns ein wenig über die Herkunft und Hintergrund und die diversen Geschmacksrichtungen der Biere.
Dass ein Gängemenü nicht nur von Wein begleitet sein muss, sondern ebenso von Bier ist seit unserem Essen in der Trumerei bewiesen. 😉
Wenn ich zwischen Weinbegleitung oder Bierbegleitung wählen müsste, würde ich mich persönlich für die Bierbegleitung entscheiden.
Das 6 Gängemenü in der Trumerei gibt es ab 5 Personen mit Bierbegleitung schon für €29. Echt jetzt. Ich war echt sprachlos und habe davon schon allen meinen Freunden berichtet. Sehr zu empfehlen.
2. Venusbrüstchen
Als ich Martina vom Salzburg Tourismus gefragt habe, was es außer Mozartkugeln und Salzburger Nockerln sonst noch Einmaliges gibt hat sie mir von den Venusbrüstchen erzählt. Venus, was?
Ich fand den Namen äußert witzig und war gespannt darauf, was das sein könnte. Nach unserem Ausflug zum Untersberg und der anschließenden Kräuterwanderung überraschte Martina uns mit einem Abstecher ins Gwandhaus. Dort serviert sie uns auf einem Tablett die interessanten Pralinen und wir greifen alle kräftig zu. Ganz besonders lecker finde ich die helle Variante mit weißer Schokolade und fruchtiger Füllung.

Dass die Männer daran noch mehr Freude daran haben als wir Frauen versteht sich von selber.
3. Apfelstrudelbackkurs mit Blick über die Altstadt von Salzburg
Ich liebe Apfelstrudel und sämtliche Variationen davon. Am allerliebsten ist mir das Apfelschlangerl meiner Oma gewesen und das bleibt auch so. (Wenn du es nachbacken willst, habe ich hier ein Rezept für dich > Omas Apfelschlangerl)
An zweiter Stelle steht nun der Apfelstrudel, den wir gemeinsam mit Johann Bauer im Stieglkeller gemacht haben. Johann bietet seit diesem Jahr Apfelstrudelbackkurse an. Dass diese nicht nur, aber vor allem bei Amerikanern beliebt sind, kann ich nachvollziehen. Selbst gemacht schmeckt einfach doch (meistens) am besten.


Und vor allem geht die Zubereitung des Apfelstrudels doch ganz einfach. Wir haben es sogar geschafft, den Teig ohne Loch auszuziehen.
Wenn du auch Lust hast gemeinsam mit Freunden, Familie einen Apfelstrudel in Anleitung eines Profis zu backen (und das Rezept zu bekommen), dann bist du bei Johann und seiner Edelweiß Cooking School an der richtigen Stelle.
4. Wasserspiele in Hellbrunn
Dass die Salzburger Humor haben beweisen schon alleine die Venusbrüstchen. Dass sie schon vor hunderten von Jahren Humor hatten, von dem wir heute noch profitieren (oder auch nicht; Griesgrame soll es ja bekanntlich überall geben), sehen wir im Schloss Hellbrunn.
Im Dezember waren wir bereits im Lustschloss beim Hellbrunner Adventzauber. Die Hauptattraktion des Schlosses war zu dieser Zeit aufgrund der Temperaturen jedoch nicht geöffnet.
Dafür bekamen wir diesmal mehr bei unserer Führung davon mit. Die Wasserspiele in Hellbrunn sind faszinierend und teilweise heimtückisch. 😀 Wer Probleme damit hat, vielleicht ein paar Tröpfchen Wasser abzubekommen, sollte lieber weit weg bleiben. Aber dann verpasst er was.

Genaueres Hinsehen in Hellbrunn lohnt sich:

So kann es auch passieren, dass dir plötzlich jemand die Zunge rausstreckt:
Salzburg, du bist verdammt charmant. Auch wenn du mir die Zunge raus steckst oder mich zu Weihnachten mit Krampussen und Perchten erschreckst. Trotzdem komme ich immer wieder gerne. Gerade wegen deiner Einzigartigkeiten und deinem teils verschrobenen Humor.
Die Berichte meiner Reisebloggerkollegen findest du hier bei Creativelena, Transglobal Pan Party und Unterwegs und daheim.
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Mit freundlicher Unterstützung von Salzburg.info. Die Meinungen sind wie immer die eigenen.
zuletzt aktualisiert am Februar 24, 2023
Schöner Bericht! Wir hatten echt eine tolle Zeit in Salzburg 🙂
Liebe Grüße und hoffentlich bis bald mal,
Ela
Wie wahr, wie wahr. Daran werde ich mich sicher noch oft erinnern, Ela.
Die Sache mit dem Apfelstrudel würde ich auch gern nochmal lernen! Sieht wahnsinnig spaßig aus 🙂
Das stimmt. Mit Johanns Hilfe war das Strudelteig ausziehen ganz einfach und das Ergebnis hat fantastisch geschmeckt. Wenn du mal in Salzburg bist, Neni, kann ich dir einen Apfelstrudelbackkurs mit der Edelweiß Cooking School sehr ans Herz legen.
so. food and beer. and also beer then?
Exactly, Andy. 🙂
Martina is amazing -listen to here talking on the new BA Meet The Locals Guide to Salzburg on all British Airways flights
Looks like Martina is famous now. 🙂 She’s really a lovely person.