Hier findest du meine besten Tipps um den Schnee und Winterlandschaften zu fotografieren und deine Kamera vor der Kälte zu schützen:
Anzeige. Ich war mit der Canon EOS 6D Mark II unterwegs und habe in meiner Heimat Tirol die schönen Wintertage genutzt, um Winterbilder zu machen und den vorhandenen Schnee zu fotografieren.
Fotografietipps Winterlandschaft
Am schönsten finde ich, wenn der Schnee frisch gefallen ist und die Bäume und Sträucher sich unter der Schneelast biegen.
Perfekt ist es, wenn die Sonne dazu scheint und die Schneekristalle wie Diamanten am Boden funkeln und glitzern.
Bevor es allerdings hinaus ins Schneevergnügen geht sind ein paar Tipps zu beachten, welche weniger mit dem eigentlichen Fotografieren zu tun haben, sondern mit der Pflege der Kamera und dem eigenen „Wohlbefinden“.
Diese Tipps sind unverzichtbar, vor allem, wenn du nicht mit deinem Handy, sondern mit einer Systemkamera oder mit einer Spiegelreflexkamera fotografierst. Diese werden oft vergessen oder ignoriert und können deine Kamera im Gebrauch drastisch einschränken oder sogar die Kamera beschädigen.
Winterwunderland – Tipps fürs Fotografieren im Winter
Lass uns zuerst mit den unverzichtbaren Tipps anfangen, um deine Kamera zu schützen und damit du mehr Zeit hast, um Fotos im Kalten zu schießen.
Anschließend gebe ich dir ein paar Tipps, damit der Schnee auch weiß aussieht und wie du mehr Pepp ins Bild bringst.
Bevor du raus in den Schnee zum Fotografieren gehst solltest du Folgendes beachten (Dies wird häufig vergessen oder vernachlässigt):
1. Tipps für eine längere Akkulaufzeit
Es gibt nichts Schlimmeres als mit der Kamera unterwegs zu sein und plötzlich ist der noch vor kurzem volle Akku leer.
Die Kälte ist dafür verantwortlich.
Deshalb ist es am besten, wenn möglich einen Ersatzakku mitzunehmen und diesen nahe am Körper tragen, damit dieser länger voll bleibt.
Vor allem wenn es draußen eisig kalt ist, verringert sich die Akkulaufzeit drastisch.
Das heißt: Ab in eine Innentasche der Jacke, denn auch außen am Körper oder im Rucksack getragen wird der Akku schneller leer.
Eigene Körperwärme nutzen hilft!
2. Tipps fürs Objektive wechseln
Objektive wechseln ist sehr verführerisch, besonders wenn man mehrere zur Auswahl mit hat.
Aber dies ist bei den eisigen Temperaturen ein No Go.
Auch ins Auto sitzen oder schnell ins Warme flüchten, das Objektiv wechseln und wieder raus in den Schnee, sind für die Ausrüstung tödlich.
Wenn du Tipps benötigst, welches Objektiv das richtige für dich und die jeweilige Situation ist, dann kannst du hier weiterlesen.
Es kann beim Wechseln des Objektives das Innere der Kamera und Objektiv beschlagen, sich Kondenswasser bilden und im schlimmsten Fall die Kamera beschädigen.
Ich verwende lieber ein Objektiv, lasse es drauf und fotografiere.
Anschließend lasse ich die Kamera samt Objektiv im Warmen oder Auto eine Weile akklimatisieren.
Erst dann wechsle ich das Objektiv und gehe wieder ins Freie, sofern ich noch Fotos brauche.
Kamera und Objektiv akklimatisieren lassen!
3. Bekleidung
Auch die eigene Bekleidung ist wichtig. Gutes Schuhwerk, warme Kleidung und natürlich Handschuhe sind bei der klirrenden Kälte wichtig. Sollte eigentlich logisch sein, wird aber öfter aufgrund der Freude am frisch gefallenen Schnee vergessen.
Zum Fotografieren im Winter verwende ich am liebsten dünne Softshellhandschuhe oder fingerlose Handschuhe mit Kappe. Mittlerweile gibt es auch Fotografiehandschuhe, bei denen ein Teil des Daumens und Zeigefingers frei sind.
Persönlich ist es mir lieber, wenn ich zwischendurch alle Finger eingepackt habe. 😉
Wer länger im Freien unterwegs ist und die zauberhafte Schneelandschaft genießen möchte, der kann sich auch diese Handwärmer einpacken. Benötigen wenig Platz und halten die Hände schön warm.
Richtige Bekleidung wählen und Finger wärmen nicht vergessen!
Kameraeinstellung und Motivwahl für Winterlandschaften
Nun noch zu den Tipps für die Wahl der Belichtung und Motivwahl im Winter. Kurz gesagt: Übung macht den Meister und verschiedenes auszuprobieren bringt den meisten Erfolg.
4. Belichtung
Schneebilder werden oft zu dunkel. Das liegt daran, dass der reflektierende Schnee die Kamera austrickst und diese die Fotos unterbelichtet. Der in Wahrheit weiße Schnee sieht dann schmutzig aus. Und das ist nicht unbedingt, wie ein Winterfoto aussehen soll.
Damit der Schnee auch schön weiß auf den Fotos aussieht:
Der helle Schnee ist für die Kamera Schwerstarbeit und sie tut sich hart, die richtige Belichtung zu finden.
Das heißt also raus aus dem Automatikmodus und Halbautomatik oder Manuell als Einstellung auswählen.
Gerade für Anfänger, welche bis dato nur mit Automatik fotografiert haben, empfehle ich den P-Modus. Dort kannst du zum Beispiel bei der Canon EOS 6D Mark II direkt auf dem Touch-Screen ganz einfach die Belichtung höher einstellen. Den P-Modus haben die meisten Kameras integriert.
Mehr Einstellungen hast du dann im M-Modus oder auch im AV und TV-Modus.
Bei den Weltcupskirennen, bei welchen ich 2010/2011 fotografiert habe, habe ich zum Beispiel immer die TV Einstellung verwendet, um die schnellen Skirennläufer auch scharf auf dem Foto zu haben.
Belichtung bei Schnee:
Ich stelle die Belichtung immer etwas höher ein (um +1 bis +2), damit der Schnee auch richtig zur Geltung kommt.
Das kommt aber immer auch auf die Lichtverhältnisse darauf an. Grundsätzlich ein wenig überbelichten. Wie viel probierst du einfach aus.
Wenn du Portraits machst beziehungsweise Personen oder Tiere auf dem Foto hast, musst du dies zudem beachten. Wenn du die Belichtung zu hoch einstellst, dann hast du ausgewaschene, überbelichtete Gesichter.
Belichtung um +1 oder +2 erhöhen
Natürlich kannst du auch mit dem Weißabgleich arbeiten, sowie den ISO-Wert und die Blendeneinstellung verändern. Zum Anfangen würde ich jedoch wie oben erwähnt mich im Halbautomatikprogramm mit der Belichtung beschäftigen. Alles auf einmal zu beachten führt nur zu Überforderung und macht keinen Spaß, wenn die Resultate nicht gleich zum gewünschten Erfolg führen.
Solltest du mehr darüber lernen wollen, dann lies hier weiter.
5. Verschiedene Lichtverhältnisse
Im Winter herrschen bei Schnee vor allem Grau- und Blautöne vor. Richtig weiß ist der Schnee nur bei Sonneneinfall. Das bietet die unterschiedlichsten Stimmungen und Möglichkeiten bei der Fotografie.
Fotografieren bei wechselnden Lichtverhältnissen / Sonne und Schatten
Hier habe ich die Sonne direkt hinter Nina positioniert. Das Foto ist sehr farbenfroh und kontrastreich. Im Vordergrund ist der Schnee weiß, im Hintergrund im Schattenbereich bläulich.
Das selbe Motiv 20 Minuten später. Diesmal hat Nina ein Foto von mir gemacht. Ein Teil des Bildes ist überbelichtet, der Schal bildet wieder einen interessanten Kontrast.
Auch hier ist der Schnee im Vordergrund weiß, im Hintergrund herrschen Grau- und Blautöne vor.
[Die beiden Fotos wurden am Plansee in Tirol gemacht.]
Welches Bild als schöner empfunden wird ist wie immer Geschmacksache. Ich finde beide Fotos interessant.
Weiterlesen: Spiegelreflexkamera vs. Systemkamera: Fotografieren auf Reisen
Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Auch und vor allem beim Fotografieren.
Fotografieren in der Mittagszeit? Wo auch die Mittagssonne ihren Reiz hat
Im Allgemeinen heißt es in der Fotografie ja, dass man die Zeit um Mittag herum vermeiden soll, wenn es darum geht Fotos zu machen. Und erst recht, so hieß es lange Zeit, soll man nicht gegen die Sonne fotografieren.
Besonders im Winter finde ich die Mittagssonne allerdings zum Fotografieren schön. Die Schneekristalle glitzern und funkeln und der Schnee schaut weißer aus als am Morgen oder gegen Abend.
Und warum nicht auch einmal gegen die Sonne fotografieren? (Wobei hier dann der Schnee einen Grauton mit sich bringt).
Du willst bessere Fotos machen? Dann schau dir meine Review über den besten (und günstigen Online Fotokurs) von Fotografin Maria-Lisa Stelzel an: Online fotografieren lernen
6. Farbkleckse ins Bild bringen
Eine rote Hagebutte, ein buntes Blatt, welches vom Herbst noch übrig geblieben ist sind gute Motive, um ein Winterfoto spannender zu gestalten. Aber auch Kleidung kann als i-Tüpfelchen im Winterbild sorgen.
So wie der senfgelbe Pullover:
Schwarze, graue oder gedeckte Farben, sind weniger gute Hingucker bei Fotos im Schnee.
Die Perspektive wechseln
Wie auf dem oberen Bild habe ich die Perspektive gewechselt. Anstatt das Foto im Stehen zu machen, habe ich mich auf den Boden gekniet. Somit ergibt sich eine andere Perspektive. Der schneebedeckte Boden, aber auch das Dach aus schneebedeckten Ästen rückt somit mehr in den Fokus.
Es lohnt sich also immer zu überlegen, aus welchem Winkel du dein Foto aufnehmen möchtest.
Noch einmal die Tipps kurz im Überblick:
- Ersatzakku mitnehmen und nah am Körper tragen
- Objektivwechsel: Kamera und Objektiv zuerst akklimatisieren lassen um Kondenswasser zu vermeiden
- Richtige Bekleidung wählen und Finger wärmen
- Belichtung: um +1 bis +2 erhöhen
- verschiedene Lichtverhältnisse beachten
- Farbkleckse erhöhen die Spannung
- Die Perspektive wechseln
❄️Viel Spaß beim Fotografieren im Schnee!❄️
Ausrüstung:
Canon EOS 6D Mark II
Objektiv: EF 16-35mm 1:4 IS USM (PR)
Ich selber besitze im Moment eine Canon EOS 40D, welche ich kaum im Einsatz habe. Meine Reisekamera ist die handliche Systemkamera Canon EOS M5.
Wenn ich wieder auf eine Spiegelreflexkamera wechseln würde, wäre die Canon EOS 6D Mark II sicherlich bei meinen Topfavoriten dabei. Sie ist nicht zu groß und schwer und hat alles, was man bei einer Spiegelreflexkamera erwartet.
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Offenlegung: Dieser Post entstand in Kooperation mit Canon. Die Canon EOS 6D Mark II samt Objektiv wurde mir zum Testen zur Verfügung gestellt. Die dargestellte Meinung ist meine eigene.
zuletzt aktualisiert am Januar 9, 2022