Verwall, Silvretta und Rätikon: Diese Namen lassen Wander- und Bikerherzen höher schlagen. Eingebettet zwischen diesen Gebirgszügen liegt das Montafon im Bundesland Vorarlberg in Österreich.
Von der Bielerhöhe bis nach Bludenz reicht dabei das Montafon. Ständiger Begleiter im Tal ist der Fluss Ill.
Wir haben den kleinen Ort Gaschurn als Ausgangsbasis gewählt und dies sind meine Montafon Tipps für den Sommer und Herbst:
Wandern im Montafon:
Ich habe die Aktivkarte Wandern ausgepackt und gezählt, wie viele Möglichkeiten es für Wanderungen im Montafon gibt: 84 verschiedene Möglichkeiten zum Wandern habe ich alleine auf dieser Karte gefunden. Insgesamt gibt es mehr als 267 Wandertouren im Montafon.
Langweilig wird es im Montafon also nicht.
Alleine für den Ausgangspunkt Gaschurn gibt es 17 verschiedene Wander- und Spazierwege.
In den 3 Tagen, in welchen wir das Montafon erkundet haben, waren es zwei Touren, die nicht unterschiedlicher hätten sein können: Eine Tagestour Bike&Hike (mehr dazu später) und zwei Wanderwege rund um die Versettla Bahn.
Während eine Gruppe unserer Reiseblogger den Panoramaweg von der Gafrescha Bahn als Ausgangspunkt bis zur Versettla Bergstation erwandert hat, sind meine Kollegin und Freundin Angelika und ich mit der Versettla Bahn von Gaschurn aus hinauf gefahren.
Beim Verlassen der Versettla Bahn fällt als erstes der Blick auf die große Alpenwelt Nova – ein Paradies für Kinder – und im Hintergrund die Nova Stoba auf 2010 m Seehöhe.
Wir biegen nach rechts ab. Am Paragleitstartplatz legen die Piloten gerade ihre Gleitschirme auf. Von hier aus startet auch der Themenweg Vier Barga.

Gemütlich und mit nur ein paar zu überwindenden Höhenmetern (95 Höhenmeter) geht es entlang des Themenweges, welcher bei einer Bank mit traumhaftem Bergpanorama endet. 2,5 Kilometer ist dieser lang und bietet schöne Ausblicke ins Tal.
Von hier aus ist sogar der Vermuntsee zu sehen und einige Berge, welche sich bereits im Bundesland Tirol befinden. Dieser Stausee liegt entlang der Silvretta-Hochalpenstraße.
Leider ist der berühmte Piz Buin mit seinen 3312 m Seehöhe von hier aus nicht zu sehen, sondern von anderen Bergspitzen verdeckt.
Neben dem Themenweg geht es von der Bergstation auch hinüber zum Gantakopf. Auch dieser ist einfach zu erreichen und ein beliebter Aussichtspunkt.

Zurück bei der Nova Stoba lassen wir erst mal die Seele baumeln, bevor wir uns auf die große Terrasse setzen. Gemütlich ist es hier.
Zudem sind wir auch bei Vorarlbergs höchster Weinstube, der VINNOVA, welche sehr stylish und gemütlich ist. Ein Gläschen Wein kann man da natürlich nicht verwehren.
Anschließend geht es wieder hinunter mit der Versettla Bahn nach Gaschurn.
Bike & Hike zur Tilisunahütte: Mountainbiken und Wandern im Montafon
Das Montafon ist auch ein Traumgebiet für Mountainbiker und E-Mountainbiker. An die 270 Kilometer an beschilderten Mountainbike Strecken sind hier zu finden. Und bei 60 Biketouren hat man die Qual der Wahl.
Zum Glück haben wir einen Guide dabei, welcher die Strecken hier wie seine Westentasche kennt und uns auf eine traumhafte Tour begleitet.
Unser Guide heißt Markus Fessler-Jenny und ist ein begeisterter Radsportler.
Wir treffen ihn beim Intersport in Schruns, wo wir auch unsere E-Mountainbikes für den Tag erhalten.
Ganz ohne ist die Tagestour nicht. Denn zuerst radeln wir (zum Glück mit Strom) 15 Kilometer bergauf. Genauer gesagt: 1300 Höhenmeter. Da ist der Turbo an manchen Stellen schon sehr hilfreich.
Zuerst fahren wir entlang von asphaltierten Straßen und weiter auf Güterwegen. Als wir in den Schotterweg einbiegen, welcher zu den Alpen und Hütten führt, ist es auf einmal still. Diese Ruhe und Ausblicke sind atemberaubend.
Weiter oben, am Fischkalter, machen wir eine kurze Pause. Ab hier gefällt es mir landschaftlich am besten.


Kurz bevor wir bei der Tilisunahütte ankommen, wo unsere Bikes stehen bleiben, geht es durch einen kleinen Felsentunnel.
An der Tilisunaalpe sperrt Markus die Räder ab, wir verstauen unsere Fahrradhelme und füllen die Wasserflaschen auf.
Ab nun geht es zu Fuß weiter. An die 200 Höhenmeter und ca. eine Stunde Wanderung liegen noch vor uns bis wir das heutige Ziel erreichen: die Tilisunahütte.

Begleitet werden wir vom Pfeifen der Murmeltiere. Immer wieder sehe ich sie aus ihren Bauten schauen oder auch schnell darin verschwinden.
Die Landschaft wird karger und unendliche Stille tritt ein. Und dann sehen wir sie. Die Tilisunahütte. Kurz vor Ankuft geht es noch einmal ein Stückchen hinauf und rechts unter uns liegt der Tilisunasee.

Auf der Tilisunahütte angekommen probieren wir den Montafoner Sura Käs. Eine hiesige Spezialität.
Auf der Karte gibt es – wie auf den meisten Hütten und Alpen – sehr wenig vegetarische Auswahl.

Dafür ist die Bedienung sehr freundlich und der Ausblick sowieso unbezahlbar. Direkt vor mir beobachte ich drei Murmeltiere. Ich könnte hier stundenlang sitzen und ihnen zuschauen.
Nicht weit dahinter befindet sich auch die Schweizer Grenze. Wanderer aus der Schweiz machen auch gerne die Wanderung zur Tilisunahütte und kehren dann wieder zurück über die grüne Grenze.
Dazu haben wir heute keine Zeit (und ich keine Power mehr), um zur Grenze hinauf zu wandern.
Bald geht es wieder zurück zur Tilisunaalpe, wo die E-Mountainbikes auf uns warten. Nach einem kurzen Techniktraining von Markus geht es die 15 Kilometer zurück nach Schruns rasant hinunter. Neben der Aussicht das Highlight des Tages für mich.
Abends sind wir müde, aber glücklich.
Die Tour, also die Kombination von Biken und Hiken kann ich sehr weiterempfehlen, auch wenn bei den Anstiegen zu Fuß meine Oberschenkel nach der Radtour fast den Geist aufgegeben haben. 🙂
Panoramastraße Silvretta – Hochalpenstraße
Von Gaschurn aus ist es nur einen Katzensprung zu einer der schönsten Straßen in den Alpen.
Von Partenen aus schlängelt sich die Silvretta-Hochalpenstraße hinauf zur Bielerhöhe und dann weiter nach Tirol ins Paznauntal.

Die kostenpflichtige Straße ist nicht ganz billig. Für einen PKW kostet die Maut €16,50 und mit dem Bus von Gaschurn aus zur Bielerhöhe und wieder zurück bezahlt man an die €13 pro Person.
Dennoch lohnt sich die kurvenreiche Fahrt hinauf in die Berge.

Hoteltipp Explorer Hotel Montafon
Das Explorer Hotel in Gaschurn ist die perfekte Homebase für Wanderer, Radfahrer oder im Winter Skifahrer und Snowboarder.
Am Ortsrand von Gaschurn gelegen und mit der Bushaltestelle direkt vor dem Haus, ist es einfach, die Gegend rund um das Montafon zu entdecken.
Das Explorer Hotel ist auf Sportbegeisterte ausgerichtet oder auf Entdecker. Explorer eben. Aber man muss nicht Sportler sein, um hier einzuchecken. Auch Familien und Vierbeiner sind hier willkommen.
Im Hotel wurde auf Schnickschnack verzichtet und auf Funktionalität gesetzt. Dies ist schon beim Betreten des Explorer Hotels sichtbar.
Neben der Rezeption befinden sich die großen Sport Locker, welche zusätzlich gebucht werden können.
Hier lässt sich das Sportequipment wie Rad-, Golfausrüstung oder auch Skiausrüstung einfach verstauen.
Auch die Nachhaltigkeit ist in den Explorer Hotels ein wichtiges Thema. Das Haus selber ist ein Passivhaus und es wird darauf geschaut nur minimal Müll zu erzeugen.
Neben der Außenterrasse lädt auch der Innenbereich zum gemütlichen Beisammensein ein.
Auf die Führung eines Restaurants wurde im Hotel bewusst verzichtet, da es in Gaschurn genügend Lokalitäten gibt, welche besucht werden können.
Beim Frühstück gibt es genügend Auswahl und es wird hier auch auf regionale Produkte gesetzt.
Zudem werden im Haus Snacks angeboten und Getränke.
Restaurants und Kulinarik
Wer wandert und bikt hat auch bekanntlich Hunger. In Gaschurn gibt es hierfür einige Restaurants und Einkehrmöglichkeiten.
Neu, gehobener und sehr zu empfehlen, ist die Stoba 7 im Ortszentrum von Gaschurn.
Jeden Monat gibt es ein neues, mehrgängiges Degustations-Menü. Bei unserem Besuch waren die Hauptakteure Steinpilze und Heidelbeeren (Blaubeeren), was mich sehr gefreut hat, da ich jeden Tag Pilze essen könnte.
Ich habe die vegetarische Variante gewählt, welche mir sehr gut geschmeckt hat. Auch das Dessert, welches nicht jeden überzeugt hat, fand ich interessant. Eine Crème brûlée aus Heidelbeeren in Kombination mit Vanilleeis mit Steinpilzgeschmack gibt es ja nicht jeden Tag.
Wer vegetarisch und vegan essen möchte, sollte dies vorab anmelden.
In der Alten Talstation ist das Angebot ein wenig anders. Hier gibt es Burger, Vorarlberger Schmankerl, Salate und im Sommer gibt es Gerichte vom Grill.
Entlang der Ill, nicht weit entfernt vom Explorer Hotel, gibt es die Alte Mühle. Ein Geheimtipp einer Einheimischen. Im Schatten unter den alten Bäumen, das Geräusch der vorbeifließenden Ill genießend, kann man hier seinen Nachmittagskaffee genießen oder abends auch Essen gehen.
Fazit: Kein Wunder, dass sich hier im Montafon auch Ernest Hemingway wohl gefühlt hat und zu Besuch war. Die vielen Möglichkeiten an Wanderungen und Radtouren, ob am Berg oder entlang der Ill, und das Bergpanorama gefallen sogar mir als bergverwöhnte Tirolerin, welche nicht so schnell zu beeindrucken ist.Was ich noch als Tipp anführen möchte (und gerne selber machen würde) ist das Alpines Campen am Berg und das Übernachten im Iglu.
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Offenlegung: Ich wurde zu dieser Reise von Explorer Hotels eingeladen. Danke auch an Montafon Tourismus und Montafon Silvretta Bergbahnen. Meine Meinung bleibt davon unbeeinflusst.
zuletzt aktualisiert am Juni 1, 2023